Kleine
Chronik des Platzes
Maximal 180 Meter Höhendifferenz bei
schwierigen Startverhältnissen ließen die Drachenflieger im Raum Weiden schon von Beginn
an nach Alternativen Ausschau halten. Was bot sich besser an als eine Motorisierung?
Schon bevor 1984 die UL- Fliegerei legalisiert wurde, machten sich einige Unerschrockene
daran sich solche Geräte zu organisieren und von irgendwelchen Wiesen zu starten. Ganz
geheuer war ihnen natürlich nicht dabei. Was wenn einem doch die Polizei erwischte? Hinzu
kam damals noch die Flugverbotszone (ADIZ) von 30 km Breite entlang des Eisernen
Vorhangs zum Ostblock. Was, wenn einem die Kontrollhubschrauber der US-Armee da bei
Fliegen ertappten?
1984 konnte man ganz legal mit einem
Trike fliegen, vorausgesetzt man startete und landete auf zugelassenen Plätzen. Der
Luftlandeplatz Weiden gehörte 1985 zu den ersten, aber es war eben ein richtiger
Flugplatz mit Platzrunde, Funk und weiteren Merkwürdigkeiten zumindest für einen Drachenflieger
damals. Man wollte unter sich sein. Bei Schnaittenbach, genauer am Ortsrand von Sitzambuch
bot sich die Landewiese des Hängegleitergeländes Buchberg als UL-Platz an. Nach vielem
guten Zureden erlangte man die Zusicherung eines Probebetriebes - doch als es dann
schließlich durch das Luftamt Nürnberg amtlich gemacht werden sollte, zogen die
Grundstückbesitzer zurück. Aber schon 1985 hatte man ein weiteres Gelände in Aussicht
- leider lag es mitten in der ADIZ. Und da hatten die Alliierten auch noch was
mitzureden.
Positiv: der Grundstücksbesitzer war
der Schwager eines UL-Piloten (Rigobert Hösl, leider 2001 mit seinem Trike tödlich
verunglückt). Von dieser Seite kam grünes Licht. Und 1985 erlaubte das Luftamt, nach
viel Einsatz seitens des damaligen Vorstandes Ulf Neumann, einen Probebetrieb. Im
Sommer 1986 erfolgte die Zulassung nach § 25, mit einigen Seiten Auflagen natürlich, z.
B. keine Starts, wenn ein Zug auf der Strecke Vohenstrauß - Albersrieth war.
Damit konnte die schnell anwachsende Zahl der UL-Begeisterten leben. Die Bahnstrecke war
für den Personenverkehr schon damals stillgelegt. Heute sind die Geleise entfernt. Es
besteht auf dem Bahndamm der Bockradweg. Seit 2005 ist er von Neustadt bis Eslarn (50
km) ausgebaut und eignet sich hervorragend für Radtouren und Rollerskate.
Heute ist es um Erpetshof
ruhig geworden. Die Geräte werden nicht mehr vor jedem Flugtag aufgebaut, sondern
stehen im Hangar auf dem Luftlandeplatz Weiden. Gerne wird Erpetshof für
Ziellandeübungen angeflogen. Für motorisierte Gleitschirme ist der Platz
gut geeignet und wird gerne angenommen. Vereinsmeisterschaften und Geselligkeitsfliegen
finden (fanden!) hier statt.
Nachdem die Vorstandschaft
einmal die
Verlängerung beim Luftamt vergessen hat zu beantragen, wurde der Platz für ein Jahr
gesperrt. Seit 2005 ist er mit neuen Auflagen wieder nutzbar.
Die Möglichkeit des Ausbaus
(ständige Infrastruktur zum Fliegen, Halle) ist gar nicht erst ins Auge gefasst worden.
Der Widerstand der Naturschützer und auch einzelner Anwohner dürfte unüberwindbar sein.
Der jetzige Zustand ist für den Verein Flysports ausreichend. |