Kleine
Chronik des Platzes
Die Bezeichnung am
unteren Stadtteich hat nichts mit einem Feuerlösch- oder Badeweiher zu tun. Im späten
Mittelalter wurde diese Gegend geflutet um der Stadt Schutz vor heranrückenden Feinden zu
gewähren, wie der marodierenden Soldateska der Schweden im Dreißigjährigen Krieg.
Geholfen hat es nicht immer - und die Dämme wurden um 1820 aufgelassen.
Segelflug in
Tirschenreuth gibt es schon einige Jahre länger als den Platz. 1951 wurde der
Segelfliegerclub Stiftland gegründet. Geflogen wurde deswegen noch lange nicht. Man hatte
ja kein Gerät. Man versuchte in Eigenbau einen Segler zu erstellen, wenig erfolgreich.
1954 entschloss man sich unter enormen finanziellen Anstrengungen die Firma Flugzeugbau in
Burglengenfeld die Mü13 E fertig bauen zu lassen. 1955 war es dann so weit. Der Verein
hatte aber noch keinen Platz, keine Winde. Eine Fluggemeinschaft mit dem Aero Club Weiden
brachte die Lösung. Doch schon im nächsten Jahr wurde der Platz dort geschlossen - die
Amerikaner gaben das Grundstück an den ehemaligen Besitzer zurück.
Nach zähen
Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern war eine Durchfahrtgenehmigung durch die
Grundstücke des heutigen Segelflugplatzes erreicht. Eine eigene Winde wurde gebaut.
Im Juni 1957 erfolgten die ersten Starts. Barfuß oder in Gummistiefeln wurde das Seil
durch den Sumpf gezogen. Der Platz war nämlich noch in einem erbärmlichen Zustand; nur
etwa zwei Drittel der Strecke konnte mit dem Rückholfahrzeug, einem Zündappmotorrad KS
600 mit Beiwagen, befahren werden. Mit Kind und Kegel war man damals Wochenende für
Wochenende auf dem Flugplatz. Es gab keine Sitzmöglichkeit, keinen Ort zum Unterstellen.
1958 leistete man sich
einen neuen Segler, den Spatz L. Das ständigen Auf- und Abrüsten , der Transport der
Gerätschaften ließen den Bau einer Halle immer dringender werden. Dank Zuschüssen, der
Holzspende der Stadt und viel, viel Eigenarbeit wurde die erste Flugzeughalle im selben
Jahr fertig. 1961 standen bereits drei Segler unter Dach: Mü 13, Spatz und eine Ka 8.
1962 zogen dunkle Wolken
über den Platz. Die Umgehungsstraße der B 15 sollte mitten durch den Platz führen. Eine
geplante Stromleitung der OBAG konnte nach erfolgreichen Interventionen doch noch hinter
der Flughalle vorbeigeführt werden.
Der Bau der
Umgehungsstraße verzögerte sich immer weiter im Bürokratendschungel - heute führt sie
in ausreichendem Abstand vorbei.
1972 begann die
motorisierte Fliegerei am Platz durch Anschaffung eines Motorseglers SF-25 C.
Im Juli 1973 konnte das
vollkommen in Eigenarbeit errichtete Clubhaus feierlich eingeweiht werden.
Durch besondere
Unterstützung des Luftamtes Nordbayern, der Stadt und der OBAG wurde das Problem der
Starkstromleitung 1980 endgültig gelöst. 1986 war der Hallenan- bau die größte
Maßnahme.
2001 beging der SFC
Stiftland eindrucksvoll sein 50jähriges Vereinsjubiläum mit einem Flugfest. Erstmals
durften auch UL offiziell dort landen. Seit 1.8.2002 ist der Platz allg. für die
Ultraleichtflieger zugelassen.
2006 wurde mit dem
Bau einer neuen großen Halle begonnen. Im Juni 2007 konnte sie feierlich
in Betrieb genommen werden.
Heute
sind 5 Vereinssegelflugzeuge, ein Motorsegler, ein Trike und UL-Dreiachser am
Platz stationiert.
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