Minifly-Set  

Minifly 2005

Das Mini-Fly-Set von Hermann Kümmerle ist ein Ableger vom  Soarmaster, der 1977/78 in den USA von Bill Bennet entwickelt wurde.

Hermann Kümmerle verbesserte das Prinzip und brachte das System durch die Zulassung in Deutschland. 
Das geringe Gewicht und die kurze Aufbauzeit sind die heraus-
ragenden Merkmale des Minifly. Trotzdem ist es bei weitem nicht so verbreitet wie das Minimum von Schwarze.

Der komplette Antrieb bildet eine Einheit und lässt sich problemlos auf dem Autodach oder in einem Kombi transportieren. Er lässt sich theoretisch an jeden Drachen montieren. In Deutschland sind jedoch nur die dafür zugelassenen Flächen erlaubt. 
Als Drachen bieten sich der Zephir von bautek (s. Bilder), oder sinnvoller als Neugerät der Astir (Nachfolger des Zephir) an. Diese Nasensporngerät haben (logischerweise) keine schwimmende Querstange. Somit wackelt nichts beim Rollen zum Startpunkt.

Der Motor - ein Einzylinder-Zweitakter mit ca. 12 PS (optimistische Werksangabe!) - befindet sich vor dem Trapez. Eine lange Welle führt zum Heckpropeller. Ein Spornrad verhindert, dass der Propeller beim Rollstart auf den Boden kommt. Das Spornrad ist an der Kielstange und mit zwei Seilen an den Seitenrohren stabilisiert. Das Heckrad und die Steuerbügelräder halten das Fluggerät beim Fahrwerksstart in dem für das Abheben geeigneten Anstellwinkel. Die Triebwerkseinheit wird über eine Gummikupplung am linken Trapezrohr befestigt. Der 5 Liter Tank sitzt am Kielrohr.

Hermann Kümmerle stellt auch heute noch das original Minifly her. Allerdings besteht kaum noch Nachfrage. Eine Bewerbung wird auch nicht mehr durchgeführt.
Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es kaum Angebote.

 

Hersteller  Hermann Kümmerle, Gewerbestr. 11,  74912 Kirchardt

Die Motoreinheit ist am Trapez befestigt. Damit ist der Motor den Ohren des Piloten schon sehr nahe. Ein Helm mit guter Geräuschdämpfung ist ratsam.

Der modifizierte Sachs-Dolmar-Motor ist von einem Kettensägenaggregat abgeleitet. Mit dem Reso-Auspuff soll der 118 ccm Zweitakter 12 PS Leistung abgeben. Nach den mäßigen Steigwerten zu schließen, ist das eine recht optimistische Angabe.

Piloten mit Übergewicht sollten bei Null-Wind mit einem langen Anlauf rechnen und auf einen hindernisfreien Platz ausweichen.

Die Kraft des Motors wird über eine lange Welle auf den Schubpropeller übertragen.

Dies führt zu einem hohen Drehmoment, weshalb beim Start besondere Aufmerksamkeit geboten ist. Das Gerät droht nach der Seite auszubrechen, besonders bei Flächen mit schwimmender Querstange. Durch Gewichtsverlagerung und Steuerung mit dem Rädern kann es mit Geschick ausgeglichen werden.

Am besten haben sich die Nasensporngeräte der Firma bautek bewährt. Mit ihnen ist ein Rollstart problemlos.

Es gibt sogar einen Faltpropeller, der das Thermikfliegen bei abgestelltem Motor verbessert. 

Das Minifly gibt es praktisch seit Beginn der UL-Fliegerei. Wegen der geringen Motorleistung konnte es sich aber nicht in größeren Stückzahlen durchsetzen. Hier bietet das Minimum mehr Power, aber auch mehr Luftwiderstand und einen etwas größeren Aufwand beim Aufbau.

Einmal in der Luft eignet sich das Minifly Set auch zum Thermikfliegen, besonders mit einen Klapppropeller. Und den oberhalb des Piloten befindlichen Motor kann man mit dem Seilstarter in der Luft wieder starten - Kraft und Geschick vorausgesetzt. 

Das Gerät im Aktion: Film1  + Film 2

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