Piccolo                      > Maximum

Bei der Entwicklung dieses Ultraleichten war bestimmt etwas Bequemlichkeit im Spiel. Das Liegendfliegen mit dem Minimum war wohl nicht die Sache von Herrn Kecur. Ein ordentlicher Konstrukteur weiß hier selbstverständlich Abhilfe. So konstruierte die Firma Drachenstudio Kecur ein Minimum, das im Sitzen geflogen werden kann.

Es sieht schon etwas verwunderlich aus, wenn  man mit diesem Ding zum Start rollt. Die Steuerung erfolgt durch Gewichtsverlagerung, denn mit den Händen kommt man ja nicht bis zu den Steuerbügelrädern runter. Man schiebt sich mehr schlecht als recht hinter den Trapezstangen hin und her.  Bei wenig Wind und ebener Bahn funktioniert das auch recht ordentlich. Durchgesetzt hat sich das System nicht in großen Stückzahlen. Wer nicht liegend fliegen wollte, leistete sich halt dann gleich ein Trike.

Die Motorleistung ist bescheiden, der Luftwiderstand hingegen nicht. Der Piccolo wird durch den bei Minimums üblichen Solomotor mit ca. 12 PS angetrieben. Die Aufhängung, das Spornrad und die Schubstangen entsprechen weitgehend der Konstruktion beim Minimum. Als Fläche wird ein Drachen aus eigener Fertigung verwendet, der Tropi.

Am Hängegleiter sind Umbauten erforderlich: Trapez mit  verlängerten Seitenstangen, damit man hoch genug sitzt und die Beine beim Start nicht am Boden schleifen, sowie eine geänderte Unterverspannung. Wer mit demselben Hängegleiter wieder Drachen fliegen möchte, muss das Gerät erst wieder rückbauen.

Es dürfte schwierig sein, heute auf dem Gebrauchtmarkt noch so ein Gerät aufzutreiben.

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Maximum

Maximum 1987

Eine hervorragende Idee - aber damals schlecht vermarktet. Der Motorgurt Maximum wurde von der kleinen Firma SDW Ultraleicht in Gummersbach 1986 herausgebracht und bis etwa 1990 gebaut. Die Motoreinheit - ein Solo Zweitakter, wie er auch beim Minimum verbaut wird, ist komplett in einem Karpfengurt untergebracht. Schon 1984 konstruierte Helmut Großklaus so ein Gurtzeug mit integriertem Motor. Er nannte es Biene Maja. Diese Erfindung des Motorschirmgurtes verfolgte der Tüftler jedoch nicht weiter, sondern überließ die Vermarktung den Schwaben. Was man bei konsequenter Entwicklungsarbeit daraus hätte machen können, zeigten ein paar Jahre später die Schweden mit ihrem Mosquito.

Das Fußstart-UL Maximum kann aber auch problemlos mittels Rollstart in die Luft gebracht werden. Die Spornstützen werden in der Luft eingeklappt. Der 12 Liter-Tank ist an der Kielstange befestigt. Als aerodynamisches Highlight gab es sogar einen Klapppropeller. Als Rettungsschirm dient ein Turmsystem.

Zwar sieht das UL wegen der Steuerbügelräder und dem wuchtigen Integralgurt nicht so dynamisch wie der heutige Mosquito aus, dafür kann  man aber auf Gras ohne weiteres ein Stück rollen und Laufschwache (+ kein Gegenwind) bringen das Ding mit dem Rollstart doch noch in die Luft. Als Problem stellte sich bei höheren Außentemperaturen die Kühlung des Motors heraus.

Das Bild ist dem drachenflieger magazin 6/87 entnommen