Die Motorleistung des
Simonini Mini 2 mit rund 27 PS reicht voll für eine langsamere
Fläche. Der S-Cruiser bekam den Discus T15 von Aeros, der sich
auch bei anderen Leichttrikes bestens bewährt hat, z. B. dem Dragonfly. Damit
kommt man auf eine reale Reisege- schwindigkeit von 60 km/h. Mit der
Zuladung stößt man allerdings bald an die Grenze. 189 kg
Abflugmasse erlauben keinen schwergewichtigen Piloten mit vollem
Tank.
(Übrigens: Aeros hat zwischenzeitlich reagiert und seine Flächen
aufgelastet. Beim Discus kann die Auflastung allein mit stärkeren
Trapezrohren erreicht werden).
Generell Abhilfe bietet der
Pico L von Bautek mit 238 kg. Der Mitentwickler und Testpilot
Thomas Frey "spendierte"
dieser Kombination den stärkeren Simonini Mini 3 mit 33 PS aus
270 ccm. Sinn und Zweck dieser Kombination ist: Geringere Flächenbelastung
durch weniger Gewicht, dadurch sanftere Flugeigenschaften des Pico
und noch niedrigere Geschwindigkeiten im Flug und bei der Landung.
Ich hatte die Gelegenheit dieses
Trike zu fliegen. Hierzu mein Eindruck.
Das Trike entspricht (natürlich)
äußerlich dem Skycruiser. Sitzposition angenehm, nur das
Einsteigen erfordert, wenn man Trikes ohne Verkleidung gewohnt
ist, eine gewisse Gelenkigkeit.
Auffallend das große Trapez. Dieser S-Cruiser hat tatsächlich
das deutlich größere Trapez des bei Doppelsitzer-Trikes
eingesetzten Pico.
Auf-/Abbau
Wurde von mir nicht durchgeführt,
dürfte aber mit der gut 40 kg schweren Fläche kräftiges
Zulangen erfordern. Eine Teleskop- Aufbauhilfe soll die Arbeit
erleichtern. Generell muss ich sagen: So ein Trike gehört in
einen Hangar. Ein Auf-/Abbau für eine Stunde Flug in den
Abendstunden ist schlicht nicht zumutbar. Das wären 3 Std. harte
Arbeit - verladen, transportieren lagern in der Garage mit
eingerechnet. Kompromiss: Fläche entspannen (Stützhilfe!) und
nach Entfernen der Segellatten einklappen. Braucht dann weit
weniger Platz im Hangar!
Für das Trike wird ein Hänger benötigt oder ein Kastenwagen ("Sprinter"), wenn man mit etwas
Schrauberei die Räder demontiert. Große Vorsicht sollte man beim
Heben walten lassen. Die filigrane Verkleidung ist schnell mal
beschädigt.
Skyway-Products
Thomas Frey
Norbert Klenhart
Kastanienweg 11
Gewerbepark Hügelmühle 35
91459 Markt Erlbach
91174 Spalt
Tel, 0176-569 07 444
Tel. 09175-90 81 53
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Motor
Es ist der Simonini Mini 3 verbaut.
Er liefert aus 270 ccm 33 PS bei 6450 Umdrehungen. Ein Anlasser
erweckt ihn rasch zum Leben. Ruhiger Leerlauf!
Ein Unding ist allerdings, dass man nach längerer Flugpause vor
dem Starten die Zündkerze
herausschrauben muss. Bei dem kopfüber eingebaute Zweitakter
läuft das Mischungsöl von der Zylinderwand nach unten. Wie sonst
lassen sich die 3 -4 Tropfen Öl erklären, in denen die
Zündkerze "schwimmt". Ohne Säuberung wird das Anlassen
zum ausgedehnten "Orgelspiel". Da muss noch
nachgearbeitet werden. Vielleicht ist auch nur die verwendete
Mischung 1 : 50 zu fett, oder das falsche Zeittaktöl ...?
Nachtrag: Der Fehler lag am Vergaser. Im Stand tropfte immer
etwas Sprit in den Zylinder, verdunstete, zurück blieb das Öl.
Start
Das gefederte Fahrwerk erlaubt auf
Graspisten (Wiese) ein zügiges Rollen und schluckt die
harten Durchschläge zur Fläche - vor allem beim Landen!
Vollgas mit dem Fuß (Es gibt auch Handgas!) - und wenn man kurz
den Bügel nach vorne stößt ist ein Abheben auf einer (nicht
frisch gemähten) Wiese schon innerhalb 80 Metern sicher möglich.
Flug
Mit Steigwerten um die 3 m/s
erreicht man schnell die Reiseflughöhe. Bemerkenswert ist der
große Geschwindigkeits- bereich des Pico L. Je nach Trimmung (als
Zubehör elektrisch!) bzw. Steuerbügelhaltung liegen 60 km/h bei 4800 rpm oder 70 bei 5400 rpm an. Bei letzterer
Geschwindigkeit ist der Motorsound wirklich angenehm, Vibrationen
kaum spürbar. Bei 80 zeigt der Drehzahlmesser schon 5800 und für
90 muss man den kleinen Zweitakter schon fast mit Vollgas quälen. Bei
100 Sachen muss man den Bügel bei voller Schnelltrimmung schon
kräftig zur Brust nehmen und für den Motor ist Höchstleistung
angesagt. Gemütliches, sinnvolles Trikefliegen sieht anders aus.
Aber man könnte ...
Auch dank der Winglets fliegt das Trike sehr spurstabil. Die
Steuerkräfte liegen, mal im Vergleich mit dem
Combat im ANT-Trike, deutlich höher, aber in etwa auf dem
Niveau des Discus - und der gilt als leicht steuerbar.
Das große Trapez
erleichtert zudem Korrekturen in unruhiger Luft.
Bei kühler Temperatur weiß man die Verkleidung zu schätzen, die
Füße/Beine bleiben warm! Und eine Windschutzscheibe gäbe es
auch noch als Zubehör.
Landung
Auf Flugplätzen wird man den
S-Cruiser mit 70 anfliegen und ausschweben lassen. Die Länge der
Ausschwebstrecke sollte einem dabei nicht überraschen.
Der Pico L lässt sich aber auch (im Notfall) innerhalb von 60
Metern auf einer Wiese zum Stehen bringen. Anflug mit unter 55 und
beherztem Ausflaren. Selbst eine härtere Landung schlucken die
Räder und v. a. die Federung.
Fazit:
Der S-Cruiser ist konstruktiv
gesehen eine leichtere Variante des Skycruiser von Bautek mit
einem kaum kostengünstigeren 2-Takter von Simonini.
Er zeigt, dass die bewährte Fläche
Pico L auch für leichtere Trikes bestens geeignet ist.
Im mittleren und unteren
Geschwindigkeitsbereich kann der Pico L nämlich mit relativ wenig
PS bewegt werden. Bei höheren Geschwindigkeiten braucht er
allerdings dann ordentlich Power.
Von nix kommt nix! 30 PS erscheinen mir als unteres Limit.
Durch das niedrigere Gewicht kann
er langsamer geflogen werden (<60 km/h), was doch mehr Sicherheit
bei ungewollten Außenlandungen bedeutet. Und wenn mal
(überraschend?) Gegenwind aufkommen sollte, hat man mit >80 Sachen
gute Chancen, doch noch vor Sunset wieder nach Hause zu kommen.
Lois Laumer
Preise: 16.500
mit Basis Instrumentierung: Drehzahlmesser Geschwindigkeitsmesser
und Vario.
15.500 ohne Rettung (2015!)
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