.Schloss
Neidstein
Luftbild Laumer
So stellt man sich
ein verwunschenes Schloss vor, umgeben von dunklen, von Elfen,
Zwergen und Hexen bewohnten Wäldern,
in unendlicher Einsamkeit, ohne
Zugang für Normalsterbliche.
Schloss Neidstein kommt diesen
Attributen sehr nahe. Was noch fehlt ist eine undurchdringliche Rosenhecke und
ein Prinz. Den glaubte man gefunden zu haben, als der
amerikanische Filmschauspieler Nicolas Cage 2006 das Schloss
kurz entschlossen kaufte. |
Doch anders als im Märchen, erweckte er
es nicht zu neuem Leben. Bereits im Frühjahr 2009 war es mit seiner
Begeisterung vorbei. Er verkaufte es wieder, an seinen Berater,
einen Oberpfälzer Rechtsanwalt. Man war skeptisch, was
dieser Schlossbesitzer machen würde. Aber musste nicht auch Dornröschen 100 Jahre warten und
manch Freiers Versuch zu ihrer Rettung war vergeblich? |
Neidstein bei Etzelwang
war im Mittelalter eine Burg, die um 1240 erstmals durch ihren Besitzer Rupertus von Nietstein urkundlich erwähnt wird.
Später
ging sie in den Besitz der Wittelsbacher über.
1466 verpfändeten
sie die Burg an einen Hans Prantner (Brand).
1513 baute Jobst von
Brand nach der Zerstörung der Burg 1504 im Landshuter
Erbfolgekrieg etwas unterhalb ein Schloss, eine komfortablere Behausung als das alte, feuchte und zugige Gemäuer auf der
Bergkuppe.
Auf dem Berggipfel befinden sich heute noch Reste
der mittelalterlichen Burgmauern.
Die Freiherren von Brand waren
über die Jahrhunderte hinweg Besitzer. 1860 erfolgte ein weiterer,
größerer Umbau.
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Erst 2006 verkauften sie Schloss
Neidstein. Dieser Verkauf schlug v. a. in der Regenbogenpresse
hohe Wellen, war doch der neue Besitzer - für angeblich knapp zwei
Millionen Euro - der mit einem Oskar ausgezeichnete Hollywood
Schauspieler Nicolas Cage.
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Es war geplant, das verlassene Gemäuer von Grund auf zu renovieren, damit der neue Besitzer es für einen Kurzurlaub nutzen kann.
Auch
die Inneneinrichtung hätte komplett neu angeschafft werden müssen. Das
historische Inventar war in alle Welt versteigert worden.
Nach Plan sollte die Renovierung
bis 2010 so weit fortgeschritten sein, dass der Schlossherr
standesgemäß hätte einziehen können. Dazu kam es nicht
ansatzweise. Der neue Besitzer
hat 2011 einen vielversprechenden Anfang gestartet. Inzwischen
sind die umfangreichen Renovierungs-
arbeiten abgeschlossen. Die
wieder zugänglichen Räume können für Trauungen und
private Feierlichkeiten gemietet werden. Eine gute Wendung
für das Schloss.
Weit weniger gut erhalten
sind die Burganlagen von Rupprechtstein
und Hauseck ganz in
der Nähe. |
Die Ableitung von Tabernakulum, was
soviel wie Nebengebäude bedeutet, ist gleichfalls möglich. Damit
wäre wahrscheinlich ein Nebengebäude des Schlosses Neidstein
gemeint.
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Tabernakel
Albersdorf
Der Name Tabernakel hat
nichts mit dem Aufbewahrungsort des Allerheiligsten in Kirchen zu tun.
Vielmehr leitet er sich von Taubeere ab, ein alter Begriff für
Blaubeere und "Nackel" mittel-
hochdeutsch "knock"
für Hügel.
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