Kurzvideo
.Monte Kaolino
Luftbild Laumer
Weithin sichtbar der einst weiße (Aufnahme von 2009) Berg der Oberpfalz, der Monte Kaolino.
Ihn zu
"Füßen" die Städte Hirschau und Schnaittenbach.
Tiefe Narben hat der Abbau von Tonerde seit 1833 in die Landschaft gegraben. Das Mineral Kaolinit, ein
Aluminiumsilikat, wird
für die Porzellan- und Papierherstellung, der Quarzsand für die Glasproduktion
benötigt. |
Feinster Sand ringsum - da
kann schon Südseefeeling aufkommen - nur Schatten spendende
Palmen gib es nicht
Der Monte Kaolino war
seit langem schon ein kleines Freizeit-
paradies mit Bad,
Campingplatz und einer Abfahrtspiste für Ski- und Sandboardfahrer.
2007 eröffnete am Fuße des
Sandhügels ein Event-Park mit einem Dünen- Erlebnisbad,
Abenteuerspielplatz, Beach-Volleyball, Campingplatz
... Die Stadt Hirschau ließ sich
die Erweiterung und Modernisierung der Anlage rund fünf Millionen kosten.
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2009 kam eine
Sommerrodelbahn hinzu.
Ski und Snowboard fahren mitten im
Sommer, im Bikini? Am Monte Kaolino ist das möglich. Auf nassem Sand rutschen
die Bretter mit ordentlicher Geschwindigkeit die steile 200 m Piste
hinunter.
Und wer seine Schwindelfreiheit und
Trittsicherheit testen möchte, findet im Wald neben dem Bad einen Hochseilgarten.
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Von wegen
"Weißer Berg"
Das einst strahlende Weiß, Markenzeichen des Monte Kaolino, verwandelt sich durch die Immissionen im Laufe der Jahre immer mehr in ein unansehnliches Grau bis Braun.
2009 |
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2024
Die Vegetation erobert immer mehr den "Weißen Berg der Oberpfalz".
Nur die benutzte Seite mit der
Abfahrtspiste strahlt noch wie einst. |
Auch das war einmal möglich.
Der Monte Kaolino als Startberg für Gleitschirmflieger als der Westhang noch vegetationsfrei war.
Drei Jahrzehnte ist das her!
Doch dem Vergnügen machte der Geländebesitzer ein rasches Ende.
Aus versicherunstechnischen Gründen und bergbaulichen Grundrechten
konnte dieser Frevel nicht geduldet werden.
2004 |
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Der im Tagebau anfallende Quarzsand, der für eine weitere Verwendung nicht verkauft werden konnte, wurde jahrzehntelang zu einer Halde aufgeschüttet.
Dieser Monte aus Quarzsand, nicht aus Kaolin
wie der Name suggeriert, hat eine Höhe von 110 m bei einem Gefälle von
35 Prozent nach allen Seiten.
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Nur
dem entschiedenen Veto von Landschaftsschützern ist es "zu verdanken", dass der
Berg nicht noch um 25 Meter höher geworden ist. Heutzutage kann der
Quarzsand verkauft werden. Der Abfall bei der
Kaolingewinnung wird nicht mehr aufgeschüttet, sondern für
Renaturierungsmaßnahmen
verwendet, d. h. in alte Gruben verfüllt.
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