ANT Elektrotrike

E-Trike 2020

Kurzfilm: Flug mit diesem E-Trike      Schattenflug


Die ukrainische Firma Aeros baut in das ANT-Trike verschiedene Motoren ein. Neben Zweitaktern - link - gibt es 2020 auch ausgereifte Modelle mit Elektromotoren.
Dabei handelt es sich ausschließlich um die, auch von anderen Herstellern (dragon, Magic, Atos, Ego, E-Lift) .verbauten HPD von Geiger.

Durchgesetzt oder gar ein Verkaufserfolg konnte noch bei keinem verzeichnet werden. Zu teuer, zu empfindliche Akkus, zu kurze Laufzeiten. Skepsis, wie man es aus der Kfz-Branche kennt.
Diese Argumente will  Aeros mit dem ANT- Elektrotrike widerlegen.

Dort wo normalerweise der Benzintank Platz findet, sind die Akkus untergebracht. Es werden zwei Stück Hochkapazitätsakkus zu je 3,5 kWh und 15 kg Masse in die Halterung geschoben, über Stecker angeschlossen und der Deckel der Verkleidung mit drei Flügelschrauben angebracht. Es hätte sogar ein Dritter Platz! Kosten und Gewicht!
Der Batteriekasten, so wie der Motor lassen sich ohne weiteres abbauen und durch einen Benzinmotor ersetzen.
Das Trike macht einen durchdachten und hochwertigen Eindruck.
Siehe dazu meinen Testbericht mit dem Corsair-Motor.

Ich hatte bei Thomas Frey die Gelegenheit die gesamte Palette an Aeros-Trikes und Flächen zu testen und fliege selbst den Diskus, neuerdings den Combat mit Benzinmotoren schon über 800 Std.

Hier mein Eindruck (Test) mit der Elektroversion HPD 20 und der Combat-Fläche.

So sah 2016 der erste Prototyp aus.   >>Video
Und so sieht die Version 2020 aus     >> Video 

Aufbau: Das gesamte System lässt sich auf Kofferraumgröße zusammenlegen. In der Praxis sollte man sich diese Arbeit sparen. Zu schnell vergeht einem die Lust am Viel-Fliegen - körperlich anstrengend und wenig Material schonend ist es auch. Es gibt dazu intelligente Lösungen - auch ohne Hangarplatz. Dazu später mehr. 
Tanken: die beiden Akkus werden in die Halterung geschoben, angeschlossen, Deckel drauf. Fertig! Kein Benzingestank, kein Tropfen irgendwo, keine Befürchtung das Zweitaktöl vergessen zu haben.

Start: Auf Knopfdruck werden die Akkus, am Multifunktionspanel der E-Motor aktiviert.
Bei diesem Test ist der HPD 20 eingebaut. Äußerlich unterscheidet er sich vom HPD 16 nicht auf den ersten Blick. Die Spitzenleistung des HPD 20 ist 29 kW, die Dauerleistung 20 kW. Deshalb braucht er auch einen stärkeren Propeller. Der Faltpropeller vom ANT HPD16 ist dafür zu schwach ausgelegt. Deshalb der Dreiblattpropeller!
Bis ich den Helm aufgesetzt habe, zeigt das Instrument schon längst Betriebsbereitschaft. Kein  knirschendes Anlassergeräusch, kein Warmlaufen, kein Horchen, ob der Motor rund läuft. Absolute Stille!
Rechtes Pedal langsam durchtreten. Ich höre den Dreiblatt-Propeller summen.. Das Trike beschleunigt, wie ich es nur Solo vom Doppelsitzertrike (Eagle) kenne. Kurzer Bügeldruck und etwas weniger Pedaldruck, denn das Trike scheint sonst einen Senkrechtstart hinlegen zu wollen. 

Flug: Erst in 300 m Höhe drücke ich die Basis, bis der Combat die 50 km/h für bestes Steigen hat und gebe  "Vollgas". 6m/s Steigen! Zum Vergleich: Mit dem Pollini Thor 250 habe ich "nur" 4,5 m/s erreicht. Im Reiseflug 70 km/h muss der Motor 5200 Watt (5.2 kW) leisten. 
Ich schalte um auf "Handgas" - Kippschalter, Potentiometerknopf! Dann drehe ich auf Null. Nur noch Windrauschen! Schade, dass es kaum Thermik gibt. Mit dem Combat lässt sich leicht und entspannt kurbeln. Kein Unterschied im Flugverhalten zu Benzinmotoren. 
Zum Wiederstart einfach das Poti nach rechts drehen oder Kippschalter und dann das rechte Fußpedal drücken. Keine Angst - der Motor läuft sicher und sofort an. 

Landung: Nach einer dreiviertel Stunde ist es beruhigend, den Landeplatz unter sich zu haben. Die Kapazität ist auf 30 % gesunken. Ab 20 % blinkt am Display die erste Warnung auf.  Die Leistung wird auf zwei Drittel reduziert. Erst bei unter 10 % Akkukapazität wird nach Rotwarnung die Stromzufuhr abgeschaltet. Im Prinzip wie bei einem Smartfone!
Die Landung ist eigentlich immer eine Notlandeübung ohne Motor. Denn sollte die Landeeinteilung mal daneben gehen, die volle Leistung des Motors steht sofort zur Korrektur zur Verfügung.


Jede Menge Informationen, nicht nur über die Restkapazität. Speed, Vario, Motorleistung, Akkutemperatur, Flugzeit ...

 

Ansprechpartner: Thomas Frey
0176 569 074 44
tm.frey(ät)gmx.de

Technische Daten 

Der HPD 20 ist der große Bruder des bewährten HPD 16 von Geiger Engineering. .Der Motor hat die gleichen Abmessungen, ist aber mit einem stärkeren Wicklungsdraht bestückt. Das System ist zweigeteilt, d.h. insgesamt aufwendiger herzustellen. 

Aufgrund der Zweiteilung benötigt man 2 Regler, die auf einem gemeinsamen Kühlkörper sitzen. Mehrgewicht 400 g.

Mehrpreis 2000 €.
Die Spitzenleistung des HPD 20 beträgt 29 kW, die Dauerleistung 20 kW. Deshalb braucht er auch einen stärkeren Propeller.
Der Faltpropeller vom ANT HPD 16 ist dafür zu schwach ausgelegt. 

Die kurzzeitige Spitzenleistung von 29 kW, wird allerdings nach einer Minute abgeregelt. Da man beim Elektromotor weniger Leistungsverluste durch z.B. Untersetzung hat, kann man gegenüber dem Verbrenner mit dem Faktor 1,3 rechnen. Das entspricht in der Praxis einer Verbrennerleistung von kurzzeitig gut 45 PS mit vollem Drehmoment von Beginn an.

HPD16 oder HPD20

Ich bin beide Varianten geflogen. Wer Power will, sollte den starken Motor wählen. Die Steigleistung ist schon beeindruckend. Aufgrund der erhöhten Nominaldrehzahl ist er etwas lauter - sofern man dieses Wort überhaupt gebrauchen sollte.

Vernünftig finde ich den HPD16. Mit 25 PS kommt man aus jeder Wiese raus. Im Flug gibt es ohnehin keinen Unterschied. Verbrauch bei Reisegeschwindigkeit ist gleich. Und zum Thermikfliegen hat man mit dem Klapppropeller weniger Widerstand. 

Ganz wichtig ist meiner Ansicht die Wahl der richtigen Tragfläche. Je nach Einsatz und Unterbringung des Ultraleichts (Hangar - Garage daheim) bietet Aeros den entsprechenden Flügel.
Dazu meine Empfehlung auf der Seite ANT-Trike.
Fox + ANT-Trike + Elektromotor --- knapp 24.000 € sollte einem das wertsein. Mit Combat, HPD 20 und einigen Extras kommt man auch auf 30.000.

ANT HPD 2020                          

zur Seite mit der Übersicht über 120 kg Trikes