.Zettlitz
Luftbild Laumer
Das Dorf liegt ca.
vier km westlich von Pressath.
Es gehört zur
Gemeinde Speinshart.
Am Waldrand die Einöde Schmierhütte, Gde. Eschenbach Zur
Namenbedeutung siehe bei Schmierofen.
Das Gebiet
ist reich an Geschichte. In den umliegenden Feldern wurden Gegenstände und bearbeitete Steine gefunden, die auf eine frühe Besiedlung durch
die Kelten hinweisen.
Auch die Hunnen sind angeblich hier
durchgezogen. Eher in das Reich der Sage ist der Untergang einer
"großen" Stadt einzuordnen. Die Stadt Mirga (Mircha bey
Speinshard), Residenz des Fürsten der Narisker, soll bei einem
Vulkanausbruch des Rauhen Kulm
untergegangen sein. |
Faktisch sicher
falsch, denn der letzte Vulkanausbruch hat vor mindestens 20 Millionen Jahren
stattgefunden.
Da gab es nicht einmal Vormenschen auf der Erde. Eher scheint schon glaubwürdig,
dass durchziehende Horden der Hunnen im 4. Jhd. die besagte Siedlung
zerstörten und schließlich die Schweden eine Burg im Dreißigjährigen Krieg
dem Erdboden gleichmachten. |
.Barbaraberg
Einen Kilometer nördlich
des Klosters Speinshart erhebt sich ein kleiner,
unscheinbarer 520 m
hoher Berg, der Barbaraberg.
Dahinter liegt der mystische Rauhe Kulm.
Noch nicht endgültig bewertete Funde
belegen, dass hier schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen gelebt bzw. ihn als
Kultstätte genutzt haben.
Es wurden Überreste eines slawischen Friedhofs gefunden.
Christen bauten im frühen
Mittelalter eine erste Kapelle auf den Berg.
Im 14. Jahrhundert
sollen, wie eine Quelle vage beschreibt, bereits viele Gläubige zum Beten auf den Barbaraberg gezogen sein.
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Erst 1508 ist eine "capella sancte Barbare
in monte" urkundlich belegt. Die Kirche, die Gebäude und die
Ländereien sind eng mit der Geschichte des Klosters Speinshart
verbunden.
Als im Zuge der Reformation das
Kloster 1556 aufgelöst wurde, verfiel auch die Kirche auf dem
Barbaraberg. Erst gut 100 Jahre später wurde eine Kapelle an
alter Stätte wieder aufgebaut.
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Das Baugerüst deutet auf eine (notwendige) Renovierung 2024 hin. Die aus dem Mauerwerk wachsende
Birke ist jedenfalls entfernt.
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1919 erwarb der Münchener
Domkapitular Hartwig die Liegenschaft und ließ die heutige
Kapelle errichten. Die Westfassade wurde 1977 nochmals renoviert
und lässt die einstige Pracht, wenn auch an ein Potemkinisches
Dorf erinnernd, in etwa erahnen.
So sieht die bescheidene Kapelle auf dem
Barbaraberg hinter der restaurierten Westfassade aus. Barbaraberg
gehört heute wieder zum Kloster Speinshart.
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Im 17. und vor allem im 18.
Jahrhundert kam die Wallfahrt groß in Mode. In vielen
Wallfahrtsorten wurden die Kapellen großzügig ausgebaut.
Das Geschäft
mit den Gläubigen ließen sich die Herren von Speinshart, seit 1669
wieder in "Amt, Würden" und Besitz, natürlich nicht
entgehen.
1741 ließ der Abt die Kapelle
abreißen und durch einen repräsentativeren Bau ersetzen. Aus
finanziellen Gründen dauerte es einige Jahrzehnte bis die
barocke Innenausstattung fertig gestellt war.
1803 kam die
Säkularisation. Kloster Speinshart wurde aufgelöst. Die
Wallfahrtsstätte auf dem Barbaraberg verfiel. Die Gebäude wurden
verkauft, der Haupttrakt selbst noch landwirtschaftlich genutzt,
die Inneneinrichtung wie Altäre an andere Kirchen
"verscherbelt". Schäden am Dach zwangen schließlich
zum Abriss des Kirchenschiffs.
Im Westen der
Oberpfalz gibt es eine weitere Ruinenkirche, die Klosterruine von Gnadenberg.
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