Wallfahrtskirche 2015

Zettlitz                                           Luftbild Laumer 

Zettlitz 2014/21

Das Dorf liegt ca. vier km westlich von Pressath Es gehört zur Gemeinde Speinshart
Am Waldrand die Einöde
Schmierhütte, Gde. Eschenbach Zur Namenbedeutung siehe bei Schmierofen.

Eine geschichtsträchtige Gegend. Man hat Gegenstände und bearbeitete Steine auf den Feldern ringsum gefunden, die Zeugnis einer frühen Besiedlung durch Kelten sind. Auch die Hunnen sind angeblich hier durchgezogen. Eher in das Reich der Sage ist der Untergang einer "großen" Stadt einzuordnen. Die Stadt Mirga (Mircha bey Speinshard), Residenz des Fürsten der Narisker, soll bei einem Vulkanausbruch des Rauhen Kulm untergegangen sein. Faktisch sicher falsch, denn sein letzter Ausbruch liegt mindestens 20 Millionen Jahre zurück. Da gab es nicht einmal Vormenschen auf der Erde. Eher scheint schon glaubwürdig, dass durchziehende Horden der Hunnen im 4. Jhd. besagte Siedlung zerstörten und schließlich die Schweden eine Burg im Dreißigjährigen Krieg dem Erdboden gleich machten..

Barbaraberg

Kaum einen Kilo-
meter nördlich des Klosters Speinshart erhebt sich ein kleiner, unscheinbarer 520 m hoher Berg, der Barbaraberg. 
Dahinter der mystische Rauhe Kulm.

Noch nicht endgültig bewertete Funde belegen, dass hier schon in vorge-
schichtlicher Zeit Menschen hausten bzw. ihn als Kult-
stätte nutzten.

 Man fand Reste (Skelette)  eines slawischen Friedhofs.

Christen bauten im frühen Mittelalter eine erste Kapelle auf den Berg.

Barbaraberg Kulm 2016

Im 14. Jahrhundert sollen, wie eine Quelle vage beschreibt, bereits viele Gläubige 
zum Beten auf den Barbaraberg gezogen sein.

Barbaraberg 2021

Doch erst 1508 ist eine "capella sancte Barbare in monte" urkundlich belegt. Die Kirche, die Gebäude und die Ländereien sind eng mit der Geschichte des Klosters Speinshart verbunden.
Als im Zuge der Reformation das Kloster 1556 aufgelöst wurde, verfiel auch die Kirche auf dem Barbaraberg. Erst  gut 100 Jahre später wurde eine Kapelle an alter Stätte wieder aufgebaut.

 

Kapelle 2019

1919 erwarb der Münchener Domkapitular Hartwig die Liegenschaft und ließ die heutige Kapelle errichten. Die Westfassade wurde 1977 nochmals renoviert und lässt die einstige Pracht, wenn auch an ein Potemkinisches Dorf erinnernd, in etwa erahnen. 

So sieht die bescheidene Kapelle auf dem Barbaraberg hinter der restaurierten Westfassade aus. Barbaraberg gehört heute wieder zum Kloster Speinshart. 

Im Westen der Oberpfalz gibt es eine weitere Ruinenkirche, die Klosterruine von Gnadenberg.


Im 17. und vor allem im 18. Jahrhundert kam die Wallfahrt groß in Mode. In vielen Wallfahrtsorten wurden die Kapellen großzügig ausgebaut.


Das florierende Geschäft mit den Gläubigen ließen sich die Herren von Speinshart, seit 1669 wieder in "Amt, Würden" und Besitz, natürlich nicht entgehen.

1741 ließ der Abt die Kapelle abreißen und durch einen repräsentativeren Bau ersetzen. Aus finanziellen Gründen dauerte es doch einige Jahrzehnte bis die barocke Innenausstattung fertig gestellt war.

1803 kam die Säkularisation. Kloster Speinshart wurde aufgelöst. Die Wallfahrtsstätte auf dem Barbaraberg verfiel. Die Gebäude wurden verkauft, der Haupttrakt selbst noch landwirtschaftlich genutzt, die Inneneinrichtung wie Altäre an andere Kirchen "verscherbelt". Schäden am Dach zwangen schließlich zum Abriss des Kirchenschiffs. 

                                                 Seitenthal

Seitenthal 2022