.Zettlitz                                           Luftbild Laumer 

Zettlitz 2014/21

Das Dorf liegt ca. vier km westlich von Pressath Es gehört zur Gemeinde Speinshart
Am Waldrand die Einöde
Schmierhütte, Gde. Eschenbach Zur Namenbedeutung siehe bei Schmierofen.

Das Gebiet ist reich an Geschichte. In den umliegenden Feldern wurden Gegenstände und bearbeitete Steine gefunden, die auf eine frühe Besiedlung durch die Kelten hinweisen. Auch die Hunnen sind angeblich hier durchgezogen. Eher in das Reich der Sage ist der Untergang einer "großen" Stadt einzuordnen. Die Stadt Mirga (Mircha bey Speinshard), Residenz des Fürsten der Narisker, soll bei einem Vulkanausbruch des Rauhen Kulm untergegangen sein. Faktisch sicher falsch, denn der letzte Vulkanausbruch hat vor  mindestens 20 Millionen Jahren stattgefunden. Da gab es nicht einmal Vormenschen auf der Erde. Eher scheint schon glaubwürdig, dass durchziehende Horden der Hunnen im 4. Jhd. die besagte Siedlung zerstörten und schließlich die Schweden eine Burg im Dreißigjährigen Krieg dem Erdboden gleichmachten. 

Seitenthal

Seitenthal 2018

.Barbaraberg

Barbaraberg 2021


Einen Kilometer nördlich des Klosters Speinshart erhebt sich ein kleiner, unscheinbarer 520 m hoher Berg, der Barbaraberg. 
Dahinter liegt der mystische Rauhe Kulm.

Noch nicht endgültig bewertete Funde belegen, dass hier schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen gelebt  bzw. ihn als Kultstätte genutzt haben.

Es wurden Überreste eines slawischen Friedhofs gefunden.

Christen bauten im frühen Mittelalter eine erste Kapelle auf den Berg. 
Im 14. Jahrhundert sollen, wie eine Quelle vage beschreibt, bereits viele Gläubige zum Beten auf den Barbaraberg gezogen sein.

Ruine 2019

Barbaraberg 2021

Erst 1508 ist eine "capella sancte Barbare in monte" urkundlich belegt. Die Kirche, die Gebäude und die Ländereien sind eng mit der Geschichte des Klosters Speinshart verbunden.
Als im Zuge der Reformation das Kloster 1556 aufgelöst wurde, verfiel auch die Kirche auf dem Barbaraberg. Erst  gut 100 Jahre später wurde eine Kapelle an alter Stätte wieder aufgebaut.
Kapelle 2019

Das Baugerüst deutet auf eine (notwendige) Renovierung 2024 hin. Die aus dem Mauerwerk wachsende Birke ist jedenfalls entfernt.

Barbaraberg 2024

1919 erwarb der Münchener Domkapitular Hartwig die Liegenschaft und ließ die heutige Kapelle errichten. Die Westfassade wurde 1977 nochmals renoviert und lässt die einstige Pracht, wenn auch an ein Potemkinisches Dorf erinnernd, in etwa erahnen. 

So sieht die bescheidene Kapelle auf dem Barbaraberg hinter der restaurierten Westfassade aus. Barbaraberg gehört heute wieder zum Kloster Speinshart. 


Im 17. und vor allem im 18. Jahrhundert kam die Wallfahrt groß in Mode. In vielen Wallfahrtsorten wurden die Kapellen großzügig ausgebaut.


Das Geschäft mit den Gläubigen ließen sich die Herren von Speinshart, seit 1669 wieder in "Amt, Würden" und Besitz, natürlich nicht entgehen.

1741 ließ der Abt die Kapelle abreißen und durch einen repräsentativeren Bau ersetzen. Aus finanziellen Gründen dauerte es einige Jahrzehnte bis die barocke Innenausstattung fertig gestellt war.

1803 kam die Säkularisation. Kloster Speinshart wurde aufgelöst. Die Wallfahrtsstätte auf dem Barbaraberg verfiel. Die Gebäude wurden verkauft, der Haupttrakt selbst noch landwirtschaftlich genutzt, die Inneneinrichtung wie Altäre an andere Kirchen "verscherbelt". Schäden am Dach zwangen schließlich zum Abriss des Kirchenschiffs. 


Im Westen der Oberpfalz gibt es eine weitere Ruinenkirche, die Klosterruine von Gnadenberg.