Kleine
Chronik des Platzes
Die Fliegerei im Raum Weiden begann im
Jahr 1931 - mit einem natürlich selbstgebauten Segelflieger. Gestartet wurde von den
Neunkirchener Hängen. Nicht eben ideal, zwar vom Westwind angeströmt, aber flach und
kurz. Wer vom heutigen Flugplatz zum südlich gelegenen Dorf, liegt innerhalb der
Platzrunde!, schaut, kann sich selbst ein Bild davon machen.
Noch im selben Jahr fand man ein
besseres Gelände bei Tröglersricht. Der Weiler liegt im Osten von Weiden und man kann
heute noch die Westhänge von damals erkennen. Doch bereits im Herbst 1933 erfolgte die
(zwangsweise) Auflösung der Fliegergruppe.
Erst 1950 konnte man wieder ans Fliegen,
genauer Segelfliegen denken. Der heutige Aeroclub Weiden wurde im November aus der Taufe
gehoben. Da die Amerikaner noch keine Flugfreigabe für Deutsche gaben, wurde
zunächst vom Flugplatz in Maierhof (dort befindet sich heute ein Modellflugplatz, den man
in der Platzrunde sogar überfliegt) mit Modellflugzeugen "geübt". Aber man
hatte ja so wie so noch kein eigenes Segelflugzeug. In unzähligen Arbeitsstunden wurde
daran gearbeitet. Im Spätherbst konnte der erste Start durchgeführt werden. Im Mai 1955
wurde endlich ein regulärer Flugbetrieb in Maierhof aufgenommen. Windenstart!
Als 1956 das Fluggelände von den
Amerikanern aufgegeben und das Gelände an den rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wurde,
stand man wieder ohne Startgelände da. Die neugegründete Bundeswehr zeigte sich den
Fliegern gesonnen; man durfte vom unmittelbar nebenan gelegenen Exerzierplatz in
Frauenricht starten.
1962 kündigte die Bundeswehr das
Fluggelände. Schon lange vorher hatte man sich nach Alternativen umgesehen. Das Gelände
des heutigen Flugplatzes bei Latsch konnte schließlich erworben und verbrieft werden. In
Tausenden von freiwilligen Arbeitsstunden wurden die Landebahn und eine Halle errichtet.
1964 ging
Latsch in Betrieb.
An Pfingsten begann das Zeitalter des Motorfluges. In den folgenden Jahren konnten weitere
Hallen erstellt werden. Der Flugzeugpark nahm stetig zu.
1972 große
Aufregung deutschlandweit, als am 8. Juni zehn junge Tschechen
eine kleine Passagiermaschine von Marienbad in den Westen
entführten. Bei einem Handgemenge im Cockpit wird der Pilot
erschossen.
1974 bestellte die Stadt einen
hauptamtlichen Flugleiter und unterstrich damit die Bedeutung, die man dem
Verkehrslandeplatz zumaß. Weiden lag innerhalb der ADIZ, einer ca. 30 km breiten
Flugverbotszone zur Grenze der CSSR (Ostblock). Für Flüge benötigte man immer einen
Flugplan. 1978 wurde dazu eine Ausnahme erteilt. Abflüge nach Westen waren
damit ohne Genehmigung, d. h. Flugplan möglich.
1984 wurde der neue Tower errichtet.
1985 erhoben sich die ersten
Ultraleichten (Trike und Minimum) in den Weidener Himmel.
1990 wurden nochmals zwei Hallen gebaut,
davon wird eine heute ausschließlich von Ultraleichten genutzt.
Der geplante Ausbau des
Verkehrslandeplatzes zu einem Regionalflugplatz der Kategorie II scheiterte 1994 an einem
Bürgerentscheid. Von der Stadt Weiden und der höheren
Luftfahrtstelle wurden keine
weiteren Investitionen in den strukturellen Ausbau des Platzes mehr gemacht, kleinere
Verbesserungen in die Sicherheit ausgenommen. So ist Latsch heutzutage von der Landebahn,
Rollbahnen und Abstellplätzen nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Für Hobbyflieger bietet
Latsch aber immer noch hervorragende Bedingungen.
Am 01. April 2011
wurde Christoph 80, der Rettungshubschrauber der DRF,
stationiert.
Frühjahr 2012 Inbetriebnahme des Hangars und der weiteren
Einrichtungen für Christoph 80.
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