.Wallfahrtskirche Bogenberg                   Luftbild Laumer  

Bogenberg 2016

118 Meter ragt der Bogenberg über das Donautal, unübersehbar aus allen Richtungen. 


Die Stadt Bogen ist bekannt durch die Grafen von Bogen, deren weiß-blaues Rautenwappen Bestandteil des bayerischen Staatswappens ist - und durch die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg.
Sie ist der älteste Wallfahrtsort in Bayern - 200 Jahre älter noch als die  nahe gelegene in Haindling

Die Entstehung der Wallfahrt geht auf das Jahr 1104 zurück, als, aus heutiger Sicht sehr abstrus, das Gnadenbild die Donau herab geschwommen kam. Graf Aswin von Bogen stellte es sogleich in seiner Schlosskapelle auf. Der Zustrom der Pilger wuchs rasch an, konnte man doch nicht nur seine Anliegen der Muttergottes  anvertrauen, sondern auch Ablässe für sein ewiges Seelenheil "kaufen". 1295 wurde eine größere Kirche und eine Unterkunft für die die Wallfahrt betreuenden Mönche aus Oberalteich errichtet. 1453 entstand im Grund die heutige Kirche. Die Wallfahrt nahm im 16. Jhd. gewaltige Ausmaße an. Bis zu 15.000 Pilger, darunter der Kaiser selbst, Herzöge und Grafen, wurden an einzelnen Tagen gezählt. 

Auch heute hat der Bogenberg seine Anziehungskraft für Wallfahrer nicht verloren, gleichwohl der Tourismus (Nicht jeder Besucher kam auch schon dereinst als frommer Pilger!) überwiegt.  Ausflugsgaststätte! 

2013  konnte eine Außenrenovierung der Kirche abgeschlossen werden. Doch sind damit nicht alle Schäden repariert. Aktuell (2025) ist das Kirchenschiff total eingegrüstet. Auch die schon lange dringend nötige Innenrenovierung ist im Gange. So darf man vom wenig attraktivem Aussehen der Kirche nicht enttäuscht sein - und das gewiss noch einige Jahre.

Patres der Franziskaner-Minoriten betreuen heute die Wallfahrt.

Wahre Besucherströme ziehen alljährlich am Pfingstsonntag anlässlich der Holzkirchener Kerzenwallfahrt von Bogen auf den Berg.

Die Kerze, ein 13 m langer mit Wachs ummantelter Fichtenstamm kommt in einer Fußwallfahrt (75 km) aus Holzkirchen, 8 km südlich von Vilshofen. Aufrecht wird sie zuletzt auf den Bogenberg getragen.

Diese Wallfahrt geht auf ein Gelübde vor über 500 Jahren zurück, von dessen Erfüllung man sich Schutz vor dem Borkenkäfer erhoffte. 

 

Wer solches Brauchtum schätzt, dem sei auch der Besuch der großen  
Pferdewallfahrt am Pfingstmontag von Bad Kötzting nach Steinbühl empfohlen. 
Und das Englmarisuchen am Pfingstmontag in Sankt Englmar.

Bogen

Bogen 2016

Bis 1972 Kreisstadt, gehört sie seitdem zum Landkreis Straubing-Bogen.

Stadtplatz 2016

Dieser erstreckt sich vom Gäuboden bis in den Bayerischen Wald (St. Englmar, Konzell). Bogen hat rund 10.000 Einwohner.

Bemerkenswert ist der großzügige, 400 m lange Stadtplatz mit Bürgerhäusern noch z. T. aus dem 17. Jhd.

Von der Stadt führt ein Kreuzweg auf den Bogenberg zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt.

Sehenswürdigkeiten der Stadt sind neben dem Ensemble des Stadtplatzes mit dem Alten Rathaus und dem an die Geschichte der Grafen von Bogen erinnernden Brunnen, der Europapark Bayern Böhmen, sowie die nähere Umgebung: 

Bogenberg und Oberalteich.

Stadtpfarrkirche 2016

Kloster Oberalteich

Oberalteich 2016

Vor den Bergen des Bayerischen Waldes, 8 km Luftlinie nordöstlich von Straubing, liegt Oberalteich.

Kloster 2016
Graf Friedrich von Bogen gründete um 1100 das von seinem Sitz auf dem Bogenberg nur knapp 3 km entfernte Kloster St. Peter und Paul. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts erlebte das Kloster unter den Wittelsbachern eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte.
Ab 1604 wurde die mittelalterliche Anlage erweitert und zum Ende des Jahrhunderts barockisiert.
 Im Zuge der Verweltlichung kirchlichen Besitzes (Säkularisation) wurde das Kloster 1803 aufgelöst. 
Die Kirche wurde zur Pfarrkirche von Oberalteich.

Jährlich findet im Klosterhof und in den Gebäuden der größte Ostermarkt wohl in ganz Bayern statt.

Der Schwindel mit der Klostergründung

Die vage Angabe "Gründung um 1100" hat seine Ursache im Fehlen einer Gründungsurkunde. Um das Ansehen - Image - des Klosters bei den Gläubigen und v. a. gegenüber des Bischofs zu heben, erfand man schlichtweg eine Chronik.
Das Kloster sei 731 gegründet worden. Bei einem Überfall der Hunnen 904 wurde alles vernichtet.
Aventinus ein bayerischer Geschichtsschreiber veröffentlichte um 1520 die unwahre Geschichte, die über die Generationen hinweg schon zu einer Legende geworden war. Um das Ganze noch glaubwürdiger zu gestalten, erfand der Landesarchivar Gewold einfach 26 Äbtenamen dazu. Erst viel später legten Historiker den Schwindel offen und ordneten die Äbteliste vor 1100 als reine Phantasiedaten ein.