Falkenberg 2021

Falkenberg                                                                Luftbild Laumer  

Falkenberg mit seinen knapp 1000 Einwohnern liegt beiderseits der Waldnaab, die sich hier, nur wenig durch Wehre gebändigt, durch den Oberpfälzer Wald schlängelt. 

1154 wird der Ort urkundlich als Besitz der Herren von Burg Falkenberg erstmals erwähnt. Durch Heirat gelangte die Burg mit den Ländereien 1274 in den Besitz der Grafen von Leuchtenberg, die sie schon fünf Jahre später an die Burggrafen in Nürnberg verpfändeten. 1306 erwarb das Kloster Waldsassen den Besitz. 

Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges zerstörten schwedische Söldner die Burg. Von den Falkenberger Bürgern wurde sie in der folgenden Zeit teilweise als Steinbruch "genutzt". 
Im Zuge der  Säkularisation fiel die Anlage 1803 an Bayern. 


1934 erwarb der damalige deutsche Botschafter in Moskau Graf von der Schulenburg den hoch auf einem Felssporn aufragenden "Trümmerhaufen".

Falkenberg Mitte 2023

Burg Falkensberg 2018


Imposant: Hoch auf einem Felssporn über der Waldnaab thront die Burg Falkenberg. 
Nicht verwechseln mit den Burgen/Orten  Falkenstein und Falkenfels.


Ab 1936 wurde die Burg (Ruine) Falkenberg wieder originalgetreu restauriert.

Der Wunsch des Grafen, die Burg als Ruhesitz zu nutzen,  erfüllte sich nicht. 

Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler 1944 wurde er der Mittäterschaft angeklagt und hingerichtet, sein gesamter Besitz beschlagnahmt.

Nach dem Ende der Naziherrschaft ging die Burg Falkenberg wieder in den Besitz der Familie Schulen-
burg über und wurde von ihr bewohnt. 

Im Dezember 2008 entschloss sich der Markt Falkenberg das lange Zeit zum Verkauf stehende Gebäude selbst zu erwerben - für 650.000 €. Damit wollte man die Anlage in ihrem ursprünglichen Sinn für die Heimat erhalten und eine kommerzielle, rein private Nutzung, wie sie im ähnlich gelagerten Fall Schloss Neidstein geschah, vermeiden.

Die umfangreichen, auf ca. 8 Millionen € belaufenden Sanierungsarbeiten (Allein der Einbau eines Aufzugs kostete eine Million!) an der Burg konnten 2015 abgeschlossen werden. 

Die Burg steht zusammen mit einem Tagungshaus für Veranstaltungen zur Verfügung. Ein Museum über v. Schulenburg macht einen Besuch lohnenswert.

Am Marktplatz steht die Pfarrkirche. Anstelle einer barocken Vorgängerkirche wurde 1905/06 die neuromanische St. Pankratiuskirche errichtet.

Für Wanderfreunde bietet die Umgebung reizvolle Ziele.
Der Wanderweg von Falkenberg nach Windischeschenbach gehört mit seinen wuchtigen Granitfelsen entlang des Flusstales zu den eindruckvollsten Strecken. Hier erzwang sich die Waldnaab einen engen Durchbruch durch den mächtigen Falkenberger Granitriegel.
Mit etwas Ph
antasie nehmen einzelne Felsen gar Gestalten an, wie des "Teufels Butterfass" oder des "Kammerwagen".

Burg falkenberg Herbst 2023

Einst sollten die Knechte die Aussteuer einer Jungfer hinauf zur Burg  Schwarzenschwand schaffen. 
Doch die Mühsal war so groß, dass sie gar gotterbärmlich fluchten, worauf die ganze "Bagage" versteinerte.


Nicht mehr Burg oder Schloss, sondern nüchterne Industriebauten bestimmen heute das Ortsbild.

Nur mehr ein Schild weißt heute auf die einstige kleine Festung Altneuhaus (Außenposten der Burg Falkenberg) hoch auf einem Felsen über dem Waldnaabtal hin. 
Mehr Präsenz zeigt da schon die Altneuhauser Feuerwehrkapelle.


IGZ 2023

Ähnlich wie in Parkstein beherrscht eine Softwarefirma das Erscheinungsbild immer mehr. 

Kirche 2023

Brauhaus 2019

Im eigenen Brauhaus konnten die  Bürger, einschließlich des Pfarrers, ihr Bier brauen. Wer es verkaufen wollte, zeigte dies mit einem "Merkzeichen" an seinem Haus an. So entstand der Name "Zoigl".
Die immer mehr aufkommenden Brauereien verdrängten diese Art des Bierbrauens. 
Erst 1978 wurde wieder eine Zoiglwirtschaft eröffnet. 
Im Zuge der touristischen Vermarktung gewinnt der Zoigl heute wieder an Bedeutung. 


Das Bierbrauen hat eine lange Tradition. Bereits 1467 erlaubte der Abt des Klosters Waldsassen den Falkenbergern, ihr eigenes Bier zu brauen. Natürlich ist dieses "Gesöff" in Qualität, Geschmack und Hygiene nicht mit dem heutigen Zoiglbier zu vergleichen. 

Das Luftbild zeigt das sanierte Kommun- Brauhaus mit dem Tagungshaus am Fuße der Burg und der kaum Wasser führenden Tirschenreuther Waldnaab .

Auch in anderen Orten (Windischeschenbach, Neuhaus...) lässt man die Zoigltradition aufleben.

Luftbilder von allen Ortsteilen der Gemeinde 
Bodenreuth
- Gumpen - Hammermühle - Hanfmühl - Holzmühl - Pirk
Seidlersreuth
- Tannenlohe - Thann - Troglauermühle