Falkenberg
Luftbild Laumer
Falkenberg
mit knapp 1000 Einwohnern liegt beiderseits der
Waldnaab, die sich hier, nur wenig durch Wehre
gebändigt, durch den Oberpfälzer Wald schlängelt.
1154 ist der Ort
urkundlich als Besitz der Herren von Burg Falkenberg erstmals erwähnt.
Durch Heirat kam die Burg mit den Ländereien 1274 in den Besitz der
Grafen von Leuchtenberg, die
sie schon fünf Jahre später an die Burggrafen in Nürnberg
verpfän-
deten. 1306 kaufte das Kloster Waldsassen
den Besitz. |
Kurz vor Ende des
Dreißigjährigen Krieges zerstörten schwedische Söldner die Burg. Von den
Falkenberger Bürgern wurde sie in der folgenden Zeit teilweise als Steinbruch
"genutzt".
Im Zuge der Säkularisation kam die Anlage 1803 an Bayern.
1934
erwarb der damalige deutsche Botschafter in Moskau Graf von der
Schulenburg den hoch auf einem Felssporn aufragenden
"Trümmerhaufen".
|

|
Imposant: Hoch
auf einem Felssporn über der Waldnaab thront die Burg Falkenberg.
Nicht
verwechseln mit den Burgen/Orten Falkenstein und
Falkenfels.
Ab 1936 wurde Burg (Ruine) Falkenberg wieder originalgetreu restauriert.
Der Wunsch des Grafen, die
Burg als Wohnsitz im Ruhe-
stand nutzen zu können, erfüllte sich nicht.
Im Zusammenhang
mit dem Attentat auf Hitler 1944 wurde er der Mittäterschaft angeklagt
und hingerichtet, der gesamte Besitz
beschlagnahmt.
Nach dem Ende der
Naziherrschaft gehörte die Burg
Falkenberg wieder der Familie Schulenburg und wurde von ihr auch bewohnt.
|
Im Dezember 2008 entschloss
sich der Markt Falkenberg das lange zum Verkauf stehende Gebäude selbst zu
erwerben - für 650.000 €. Damit wollte man die Anlage im
ursprünglichen Sinn für die Heimat erhalten und eine kommerzielle,
rein private Nutzung, wie sie im ähnlich gelagerten Fall Schloss
Neidstein geschah, vermeiden.
Die umfangreichen, auf ca. 8 Millionen € belaufenden Sanierungsarbeiten
(Allein der Einbau eines Aufzugs kostete eine Million!) an der Burg konnten 2015
abgeschlossen werden.
Die Burg steht zusammen mit einem Tagungshaus für Veranstaltungen zur
Verfügung. Ein Museum über v. Schulenburg macht einen Besuch lohnenswert.
|
Am
Marktplatz liegt die Pfarrkirche.
Anstelle einer barocken
Vorgängerkirche wurde 1905/06 die neuromanische St. Pankratiuskirche
errichtet.
Für
Wanderfreunde bietet die Umgebung reizvolle Ziele.
Der Wanderweg von Falkenberg nach
Windischeschenbach gehört mit seinen wuchtigen
Granitfelsen entlang des Flusstales zu den eindruckvollsten Strecken. Hier erzwang
sich die Waldnaab einen engen Durchbruch durch den mächtigen Falkenberger
Granitriegel.
Mit etwas Fantasie nehmen einzelne Felsen
gar Gestalten an, wie des "Teufels Butterfass" oder des
"Kammerwagen".
|

Einst sollten die Knechte die Aussteuer
einer Jungfer hinauf zur Burg Schwarzenschwand schaffen.
Doch
die Mühsal war so groß, dass sie gar gotterbärmlich fluchten,
worauf die ganze "Bagage" versteinerte.
Nicht mehr eine Burg oder ein
Schloss, sondern nüchterne Industrieanlagen sind heute die hervorstechenden
Bauten, die das Ortsbild bestimmen.
|
Nur mehr ein Schild weißt heute auf die einstige
kleine Festung Altneuhaus (Außenposten der Burg Falkenberg) hoch auf einem
Felsen über dem Waldnaabtal hin.
Mehr Präsenz zeigt da schon die
Altneuhauser Feuerwehrkapelle.
Ähnlich wie in Parkstein
beherrscht eine Softwarefirma das Erscheinungsbild immer mehr.
|

Im eigenen Brauhaus konnten die
Bürger, einschließlich des Pfarrers, ihr Bier brauen. Wer es
verkaufen mochte, zeigte dies mit einem "Merkzeichen" an
seinem Haus an. Daraus entstand der Name "Zoigl".
Die immer mehr aufkommenden Brauereien verdrängten diese Art des
Bierbrauens.
Erst 1978 eröffnete wieder eine Zoiglwirtschaft.
Im Zuge
der touristischen Vermarktung kommt dem Zoigl heute wieder eine
größere Bedeutung zu.
|
Eine lange Tradition hat das
Bierbrauen. 1467 gestattete der Abt des Klosters Waldsassen den
Falkenbergern ihr eigenes Bier zu brauen. Natürlich ist dieses
"Gesöff" nicht mit dem heutigen Zoiglbier zu vergleichen, was
Qualität, Geschmack und Hygiene anbelangt.
Das Luftbild zeigt das sanierte Kommun- Brauhaus mit dem
Tagungshaus am Fuße der
Burg und der kaum Wasser führenden Tirschenreuther Waldnaab .
Auch in anderen Orten
(Windischeschenbach, Neuhaus...)
lässt man die Zoigltradition aufleben.
|
Luftbilder
von allen Ortsteilen der Gemeinde
Bodenreuth
- Gumpen
- Hammermühle -
Hanfmühl
- Holzmühl - Pirk -
Seidlersreuth
- Tannenlohe - Thann -
Troglauermühle
|