.Vohenstrauß
Luftbild Laumer
Die 2005 freigegebene Autobahn führt
knapp an der Stadt vorbei. Zwei Ausfahrten, sowie eine Realschule, sind Hinweise auf
eine ehemalige Kreisstadt mit rund 7600 Einwohnern.
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Das Wahrzeichen der
Pfalzgrafenstadt, wie Vohenstrauß gern etwas hochtrabend genannt wird,
ist die Friedrichsburg.
Dabei handelt es sich
nicht etwa um eine Festung, sondern um ein nach 1585 im Stile
der Renaissance errichtetes Schloss.
Mit dem Tod ihres Erbauers Pfalzgraf
Friedrich im Jahre 1597 endete allzu bald die Bedeutung als
fürstliche Residenz. Seine Witwe und ihre Schwestern blieben
noch einige Zeit. Lange Zeit diente das Schloss den Pflegern (entspricht
Amtsrichter und Landrat unserer Zeit) als Wohnsitz.
1809 wurde es Sitz
des Landgerichts, später des Rentamtes, Bezirksamtes und bis
zur Landkreisreform des Landratsamtes. Danach stand es lange Zeit leer.
Mit großem finanziellem Aufwand gelang eine Außen- und
Innenrenovierung.
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Aber wie kann man die vielen Räume nutzen? Über eine Agentur wurde versucht, verschiedene Veranstaltungen ins Schloss zu holen. Eher erfolglos!
Seit 2011 ist die Stadt Vohenstrauß selbst Pächter der Friedrichsburg - doch viele Räume sind immer noch deprimierend ungenutzt und leer.
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Bevor "Vohendreze"
Anfang des 13. Jahr-
hunderts als Markt gegründet wurde, gab es im
heutigen Altenstadt bei Vohenstrauß schon 100 Jahre eine
Kirchengemeinde - seit 1124.
Die Besitzungen gehörten den Grafen von Sulzbach. Die
Stadt feiert 2024 ihr 900-jähriges Bestehen.
1378 wird Vohenstrauß als Stadt erwähnt. Infolge von Kriegen,
Seuchen und Bränden sank die Einwohnerzahl und damit die Bedeutung
des Ortes, sodass der Titel wieder verloren ging.
Erst 1912 wurde
einem "allergnädigsten Bittgesuch des Magistrats"
in München stattgegeben. Die Marktgemeinde war fortan wieder
Stadt.
Im Luftbild links die katholische Stadt-
pfarrkirche Maria Immaculata - Mariä Unbefleckte Empfängnis.
Nahezu 300 Jahre diente die heutige
evangelische Pfarrkirche (Luftbild unten) beiden Konfessionen als
Gotteshaus.
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1913 wurde beschlossen, das Simultaneum aufzulösen und die
Katholiken versuchten bald ein eigenes Gotteshaus zu bauen.
Der Erste
Weltkrieg und die Inflation verzögerten das Vorhaben. Erst 1929
konnte die neue Kirche eingeweiht werden und die Trennung der
Konfessionen war damit auch räumlich vollzogen.
Schon im 13. Jahrhundert stand an der "höchsten
Stelle des Marktes" eine kleine Filialkirche des benachbarten Altenstadt. Mauerreste
sind noch im heutigen Bau von 1845
enthalten. Ein Großbrand hatte sechs Jahre zuvor das Gotteshaus
eingeäschert.
St.
Johannes Baptist ist flächen-
mäßig eine
große evangelische Kirchengemeinde, umfasst sie doch in etwa den Bereich des ehemaligen Landkreises.
Der langgestreckte, ansteigende Stadtplatz lädt mit Brunnen,
Ruhe-
bänken, aber auch
Parkplätzen zum Verweilen ein. Leider werfen die Laubbäume
im Sommer viel Schatten
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Die Realschule und die einstige Berufsschule der Stadt.
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Geblieben ist ein bescheidenes
Gebäude vom einstigen Kapuziner-
kloster. 1802 wurde das 1637 gegründete Kloster im Zuge der
Säkularisation aufgelöst. Von 1802 bis 1904 befand sich dort der
katholische Pfarrhof.
Das Gebäude daneben ist das heutige, evangelische Pfarrheim.
Auch die Armen Schulschwestern waren
in Vohenstrauß vertreten. In ihrem aufgelösten Klostergebäude war
bis 2016 das
Amtsgericht untergebracht. Daneben der kath. Pfarrhof. Der
Rundturm (Bau 1904) ist eine Anlehnung an die Bauform der
Friedrichsburg.
Gegenüber das ehemalige Krankenhaus, ein Außenstandort der Kliniken
Nordoberpfalz.
Ein Blickfang ist das Rathaus der Stadt. 1908 beschloss der
Magistrat das alte Gebäude abzureißen, da eine Bedingung für
die erneute Stadterhebung ein repräsentatives und zweckmäßiges Verwaltungsgebäude
war.
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Das Sportzentrum am
südlichen Stadtrand ist Heimat der SpVgg Vohenstrauß.
Im
Jubiläumsjahr 2012 - 90jähriges Gründungsfest - gelang den
Fußballern wieder der Aufstieg in die Bezirksliga.
Breiter gefächert ist das
Sportangebot des TV Vohenstrauß.
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Vohenstrauß bot noch in
den 1980er Jahren des letzten Jahrhunderts um die 2000 attraktive
Arbeitsplätze in der Elektro-, Textil- und Porzellanindustrie.
Doch diese Betriebe hat die
wirtschaftliche Entwicklung alle wegrationalisiert.
Mit Kleingewerbe versucht man im
Industriegebiet an der Autobahn Ersatz zu schaffen.
Wiegenhof
- die Einöde jenseits der Autobahn.
Hier soll ein knapp 50 Hektar großer Solarpark entstehen.
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